Raucher – eine tatsächlich aussterbende Spezies?

Raucher - eine tatsächlich aussterbende Spezies?

Aktuelle Zahlen zum Rauchverhalten der Deutschen belegen, dass es sich bei Rauchern auch im übertragenen Sinn um eine aussterbende Spezies handelt. Rauchen ist in Deutschland immer mehr auf dem Rückzug. Die Zahlen dazu sprechen eine deutliche Sprache.

Der Anteil der Raucher in der Bevölkerung geht in der Summe auf 16,2 Prozent zurück, tägliche Raucher machen im  Jahr 2025 voraussichtlich nur noch 12,8 Prozent aus. Bemerkenswert ist hierbei die Zahl bei den Jugendlichen. Im Jahr 2024 hatten 83 Prozent der Altersgruppe zwischen 12 und 17 Jahren noch nie geraucht, bei den 18- bis 25-Jährigen waren es 47 Prozent. Im Vergleich dazu lag die Nichtraucherquote bei den 12- bis 17-Jährigen im Jahr 2001 noch bei 72,5 Prozent.

Rauchen bedeutet aber nicht nur die klassische Zigarette, sondern auch Pfeife, Zigarre und Zigarillos sowie seit einiger Zeit E-Zigaretten und seit 2024 ganz offiziell auch Marihuana. Von größerem Interesse hinsichtlich der Rauchgewohnheiten sind im Jahr 2024 E-Zigaretten und Marihuana. 

E-Zigaretten spielen mit der Idee, sie seien weniger gesundheitsschädlich als klassischer Tabak. Inzwischen wissen wir, dass diese Aussage eher in der Märchenwelt der Marketingabteilungen der Hersteller angesiedelt ist, als in der medizinischen Fachliteratur. Die chemischen Inhaltsstoffe sind beim Inhalieren alles andere als nicht gesundheitsschädlich. 

Endlich legal kiffen – vor diesem Hintergrund dürfte es beim Marihuanakonsum zu einem Anstieg kommen, allerdings auch mit einer bald erreichten Marktsättigung.

Was sind die Gründe für den Rückgang beim Rauchen?

Unstrittig ist, dass gerade bei den jüngeren Generationen der Begriff “Achtsamkeit” in Bezug auf die eigene Gesundheit, physisch und psychisch, eine bedeutendere Rolle spielt als bei den Älteren. Rauchen steht im Widerspruch zu gesunder veganer Ernährung, Smoothies und biologischem Anbau von Obst und Gemüse. Das klingt merkwürdig, aber im Gesamtweltbild wird es logisch. Steigende Kosten für Nikotinkonsum können eine Rolle spielen, allerdings dürfte diese untergeordnet sein. Die kontinuierliche Verteuerung von Zigaretten hat in der Vergangenheit nie zu einem drastischen Rückgang bei den Rauchern geführt.

Welche Auswirkungen hat der anhaltende Nikotinverzicht für die Zukunft?

Deutschland ist in Bezug auf rückläufige Raucherzahlen kein Einzelfall. Philip Morris, weltweit größtes tabakverarbeitendes Unternehmen setzt auf eine rauchfreie Zukunft und arbeitet an Produkten, die zumindest weniger schädlich sind, als Zigaretten, Slogan “Delivering a Smoke-free Future”. Für die Zukunft bedeutet dies eine Neuausrichtung der klassischen Tabakindustrie. Produkte, die keiner mehr kauft, müssen auch nicht mehr hergestellt werden – so einfach ist das.

Der rückläufige Tabakkonsum hat aber auch weitere positive Effekte. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) bezifferte die direkten Kosten des Rauchens im Jahr 2023 mit 30,32 Mrd. Euro. Direkte Kosten heißt Behandlung, Pflege, Reha. Dazu kommen noch einmal indirekte Kosten in Höhe von rund 67 Mrd. Euro, beispielsweise durch Langzeitpflege, Erwerbsminderungsrenten, Ressourcenausfälle in der Wirtschaft durch frühzeitige Todesfälle. Mit einer sinkenden Zahl von Rauchern sinken diese Ausgaben im Gesundheitssystem und bedeuten eine langfristige Entlastung der Krankenkassen und -versicherer. Auf der anderen Seite steht dann allerdings die höhere Lebenserwartung der Bevölkerung, die wiederum mit steigenden Pflegeausgaben einhergeht.  

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