Ein Blick zurück auf die letzten fünf Jahre zeigt, dass sich in der Luftfahrtbranche viel verändert hat. Bedauerlicherweise überwogen dabei Ereignisse, die gravierende Auswirkungen auf wesentliche Wirtschaftszweige wie Logistik, Touristik und Gastronomie hatten. Kassel-Calden, das zarte Pflänzchen im Flughafengarten, hätte vielleicht doch eine Zukunft gehabt, wenn Corona nicht die gesamte Reisebranche zum Erliegen gebracht hätte. Für die Fluggegner, die auf CO₂-Ausstoß und ökologischen Fußabdruck verweisen, mag die Krise positiv gewesen sein. Für die Akteure im Reisesektor, deren Einkommen und Existenz davon abhingen, weniger.
Die fünf größten deutschen Flughäfen.
Frankfurt ist, wie man es von einem Flughafenknoten gewohnt ist, die Nummer eins in Deutschland. Die Grafik spricht für sich und bedarf keiner weiteren Erläuterung. Eine spannende Hintergrundinformation zur Fraport gibt es jedoch: Nach der Pandemie war es auch um viele Arbeitsplätze geschehen – die Arbeitsplätze waren noch vorhanden, doch viele Mitarbeiter waren weggegangen. Gastro und Einzelhandel können ein Lied davon singen, ebenso wie die Fraport, Betreiberin des Frankfurter Flughafens. Im Jahr 2019 arbeiteten dort im Durchschnitt laut Statista.de 22.514 Menschen für die Fraport. Im Jahr 2023 waren es noch 17.840.
Fraport hat auf der Halbjahreskonferenz mitgeteilt, dass in Frankfurt rund 64 Millionen Passagiere betreut werden. Die Touristikinsider von fwv.de kommen jedoch zu einem anderen Ergebnis: Die Zahl der Passagiere wird am Ende in den unteren 30 Millionen liegen. Diese Differenz wirft Fragen auf: Welche Faktoren führen zu solch unterschiedlichen Schätzungen? Ähnliche Korrekturen gelten auch für andere Flughäfen. Fraport und andere Flughafenbetreiber kämpfen aufgrund von Personalmangel mit der Abfertigung. Tragisch für die Airlines, die am Flugplan basteln müssen. Lange Wartezeiten am Check-in, bei der Gepäckausgabe und auf dem Gangway beim Parken auf Außenbereichen sind für die Fluggäste kaum hinnehmbar. Daher werden die Flugpläne an das verfügbare Bodenpersonal angepasst, was wiederum zu einem Anstieg der Flugpreise führt. Dies könnte den einen oder anderen vielleicht doch davon abhalten, unnötige ökologische Fußabdrücke zu hinterlassen. „Saint-Tropez am Baggersee“, sangen schon die Rodgau Monotones in den siebziger Jahren. Für die Passagierzahlen an den deutschen Flughäfen sieht der personelle Hintergrund der Flughafenbetreiber wenig rosig aus.
Die Zukunft der deutschen Flughäfen wird davon abhängen, wie schnell und effektiv die Branche auf die Herausforderungen reagiert. Mögliche Lösungen könnten die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, gezielte Rekrutierungsmaßnahmen und die Förderung von Fachkräften sein, um den Personalmangel zu beheben und den Passagieren wieder ein reibungsloses Reiseerlebnis zu bieten. Um dies zu erreichen, sind auch kreative Ansätze erforderlich, etwa die Einführung von flexiblen Arbeitszeiten und Anreizen zur Rückkehr von ehemaligen Mitarbeitern. Zudem könnten Airlines durch verbesserte Kommunikation und transparente Informationen die Frustration der Passagiere verringern und ihre Loyalität stärken.
Autor dieser Studie
María Fernandez Campos
Als Senior Data Analyst bei DataPulse Research recherchiere, sammle und verwandle ich Datensätze in umsetzbare Erkenntnisse und ermögliche so datenbasierte Erzählungen, die in den Medien Anklang finden. Mit über 5 Jahren Erfahrung in der Datenanalyse und Geschäftsentwicklung in verschiedenen Branchen bin ich darauf spezialisiert, kritische Trends und Muster aufzudecken.