Die Musik besitzt nicht nur eine emotionale Kraft. Ein Instrument zu spielen, kann zudem einen unerwartet hohen Nutzen für die körperliche und mentale Gesundheit haben. Es fördert die geistige Gesundheit, da hierbei alle Bereiche des zentralen Nervensystems angesprochen werden, sagte John Dani, Leiter des Lehrstuhls für Neurowissenschaften, in einem Blogbeitrag von Penn Medicine News. Er wies zudem darauf hin, dass das Musizieren zur Entwicklung der rechten und linken Gehirnhälfte beiträgt, wenn beide Hände verschiedene Aufgaben übernehmen.
Trotz des positiven Einflusses auf Kreativität und Gesundheit empfinden viele die Anforderungen beim Erlernen eines Instruments als sehr hoch. Zoë Kravitz—Tochter des Singer-Songwriters Lenny Kravitz—sagte dem Magazin Rolling Stone, dass sie während der High School Schlagzeug und Klavier gespielt hat, es ihr jedoch an der Disziplin mangelte, damit weiterzumachen. Auch wenn sie sich als Erwachsene nicht auf das Spielen von Instrumenten fokussiert, versucht sie dennoch, durch das Schreiben von Songs ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen, wann immer sie die Zeit dazu findet.
Ein Mangel an Disziplin—oder Zeit—ist ein häufiger Grund, warum aufstrebende Musikerinnen und Musiker ein Instrument aufgeben. Zu den weiteren Faktoren zählen ein nachlassendes Interesse oder die fehlende Möglichkeit, weiterhin Musikunterricht zu nehmen. Viele wurden möglicherweise als Kind von ihren wohlmeinenden Eltern zum Lernen eines Instruments gezwungen, gerieten an einen demotivierenden Lehrer oder hatten Schwierigkeiten mit der Fingerfertigkeit oder Atemtechnik, wodurch keine Fortschritte mehr zu erzielen waren.
Doch ungeachtet der Gründe für den Abbruch des Instruments wünschen sich dennoch viele, dass sie weitergemacht hätten. Skoove hat sich die Daten von YouGov näher angeschaut und dabei die Top 12 jener Instrumente ausfindig gemacht, deren Abbruch die Menschen am meisten bereuen. Zugrunde gelegt wurde hierbei der Prozentsatz der Befragten, die auf die Frage, ob sie es bereuen würden, ein bestimmes Instrument nicht mehr zu spielen, mit „Ja“ geantwortet haben.
Ehemalige Gitarren- und Klavierspieler bereuen es am meisten, ihre Instrumente aufgegeben zu haben.
Auch wenn nicht jeder ein Elton John oder eine Alicia Keys sein kann, ist das Spielen eines Instruments bereits eine Belohnung für sich, und jeder ist imstande Neues zu lernen, auch wenn es nur ein paar Noten oder leichte Stücke sind.
Aber wie sieht es aus mit jenen Leuten, die mit ihrem Instrument aufgehört haben? Bei den ehemaligen E-Gitarristen ist das Bedauern über den Abbruch des Instruments am höchsten—mehr als die Hälfte von ihnen wünschten, sie hätten nicht damit aufgehört. Während manche traurig darüber sind, ihre Rockstar-Träume aufgegeben zu haben, vermissen es andere einfach nur, in der Garage zu ihren Lieblingssongs zu jammen. Direkt dahinter folgen die ehemaligen Akustik-Gitarristen, von denen sich 51 % wünschten, sie hätten weitergemacht. Hinter ihnen rangieren die ehemaligen Klavierspieler, von denen es 48 % bereuen, nicht mehr in die Tasten zu greifen.
Neben Faktoren wie Zeit und der Frage, ob man sich Instrumente und Unterrichtsstunden überhaupt leisten kann, kann man beim Spielen einiger der auf der Liste genannten Instrumente auf besondere Herausforderungen stoßen, die zum Abbruch des Instrumentalspiels beitragen können. Klavier, Harfe und Schlagzeug können logistische Herausforderungen mit sich bringen, wenn die Lernenden in kleineren Häusern oder Wohnungen leben, in denen es an Platz mangelt—oder an verständnisvollen Familienmitgliedern und Nachbarn. Viele Leute haben früher in der Schule Blockflöte gelernt. Das tendenziell begrenzte Repertoire an spielbaren Liedern und Musikstilen kann den ein oder anderen jedoch davon abhalten, mit der Blockflöte weiterzumachen.
Songs mit Bassgitarre, Banjo oder Mundharmonika klingen oft besser, wenn sie von anderen Instrumenten oder Gesang begleitet werden. Alleine zu üben kann daher weniger Spaß machen. Beim Spielen von Posaune oder Saxophon kann es Kindern schwerfallen, die richtige Lippenstellung und Atemtechnik zu meistern, da ihre Kiefer noch wachsen oder ihre Lippen schnell ermüden.
Nichtsdestotrotz gelingt es vielen Spielern, ein paar Stücke zu lernen und sich dauerhaft für ihr Instrument zu begeistern. Ohne Vorkenntnisse lernte Natalie Portman 2007 für ihre Rolle im Film „Mr. Magoriums Wunderladen“ das Klavier spielen. Die Schauspielerin sagte dem Reno Gazette-Journal: „Ich habe für diesen Film das [Klavier spielen] gelernt. Das war quasi einer der großen Vorteile dieses Jobs. Ich kann zwar nicht wirklich gut Klavier spielen, aber es hat mir einfach Spaß gemacht, ein paar Stücke zu lernen. Momentan nehme ich Klavierunterricht, um weiterhin am Ball zu bleiben.“