Highspeed Internet in Deutschland? – Fehlanzeige

Internetgeschwindigkeit in Deutschland

Gut, es ist jetzt elf Jahre her, es war im Jahr 2013, dass die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) feststellte, “das Internet ist für uns alle Neuland.” Ja, und was “Mutti” damals sagte, sollte auch heute noch Bestand haben. 

In einem Zeitalter, in dem digitale Infrastruktur so wichtig ist wie Elektrizität, hinkt Deutschland – Europas größte Volkswirtschaft – bei der Breitbandgeschwindigkeit erschreckend hinterher und weckt Bedenken über seine digitale Zukunft. Immerhin sind die Analog-Modems in Deutschland inzwischen auf dem Rückzug, aber was bleibt, ist die Tatsache: Was beim Internet und der Deutsche Bahn in Deutschland passiert – das kannste dir nicht ausdenken.

Kommen wir weg von der Ironie und schauen wir uns die harten Fakten an:

Deutschlands Breitbandgeschwindigkeiten bleiben hinter den globalen Spitzenreitern zurück

Stand Juli 2024 belegt Deutschland im weltweiten Vergleich der Festnetz-Breitbandgeschwindigkeiten nur den 60. Platz mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von lediglich 91,42 Mbit/s, was im Vergleich zu globalen Spitzenreitern besorgniserregend niedrig ist. Vor allem, wenn man im Hinterkopf hat, dass die Regierungen, welcher Couleur auch gerade, immer wieder betonen, wie digital Deutschland ist. Stichwort “Autonomes Fahren” – hoffen wir mal, dass der ADAC analoge Telefone benutzt, um Anrufe liegengebliebener Autos entgegenzunehmen. 

Es geht bei der Frage nach Breitband nicht darum, dem Volk Brot und Spiele via Videostreaming zu servieren, sondern um die Überlebensfähigkeit der Unternehmen. Die Breitbandgeschwindigkeit ist nicht nur eine Zahl, sondern ein kritischer Faktor, der die globale Wettbewerbsfähigkeit, den technologischen Fortschritt und die allgemeine Lebensqualität eines Landes beeinflusst. Wenn der Datenübertrag komplexer Baupläne aus Deutschland eine halbe Stunde dauert, der isländische Anbieter aber nur zehn Minuten benötigt, wird es für das hiesige Unternehmen kritisch. Wer will mit Unternehmen arbeiten, bei denen “alles etwas länger dauert”? Da kann er gleich mit der Bahn fahren …

An der Spitze steht das asiatische Internet 

Asien dominiert die Breitband-Landschaft, wobei Singapur an der Spitze steht und eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 284,05 Mbit/s aufweist. Hongkong folgt dicht dahinter mit 271,29 Mbit/s und betont die fortschrittliche Internet-Infrastruktur der Region. Andere asiatische Länder, darunter Thailand (232,30 Mbit/s) und China (225,32 Mbit/s), rangieren ebenfalls hoch und zeigen ihre fortschrittlichen digitalen Fähigkeiten.

In Südamerika hat Chile mit einer beeindruckenden Internetgeschwindigkeit von 270,19 Mbit/s die Führung übernommen und setzt damit einen hohen Maßstab für die gesamte Region. Im Nahen Osten zeichnen sich die Vereinigten Arabischen Emirate mit einer Geschwindigkeit von 266,36 Mbit/s aus, was die erheblichen Investitionen des Landes in technologische Fortschritte widerspiegelt.

Europas gemischte Performance 

Europa präsentiert ein gemischtes Bild. Während Island (253,89 Mbit/s), Frankreich (243,47 Mbit/s) und Dänemark (230,25 Mbit/s) robuste Breitband-Fähigkeiten demonstrieren, ist Deutschlands niedrige Platzierung ein auffälliger Ausreißer. Trotz der Tatsache, dass es die größte Volkswirtschaft Europas ist, liegt Deutschlands Breitbandgeschwindigkeit weit unter der Hälfte seiner regionalen Mitbewerber, was auf erhebliche Mängel in der digitalen Infrastruktur hinweist.

Deutschland hat im digitalen Segment den Anschluss verpennt

Das schlechte Abschneiden Deutschlands wirft kritische Fragen über das Engagement des Landes bei der Verbesserung seiner Breitbandinfrastruktur auf. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 91,42 Mbit/s liegt Deutschland nicht nur deutlich hinter der Weltspitze zurück, sondern auch hinter vielen seiner europäischen Nachbarn. Dieser krasse Gegensatz unterstreicht die Notwendigkeit dringender Reformen und Investitionen, um die digitale Kluft zu überbrücken und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands im digitalen Zeitalter zu verbessern.

Was hält Deutschland zurück? 

Warum also fällt Deutschland zurück? Die Verantwortlichen wähnten sich auch Ende der 2010er Jahre teilweise immer noch in den 80er Jahren, in denen die Deutschland AG reibungslos funktionierte, und das Internet war ja so was von neu und eigentlich völlig überbewertet.

Die Aussage der ehemaligen Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) benötigt keine weiteren Erläuterungen und steht für den desaströsen Zustand des Breitbands in Deutschland, wobei vor allem ländliche Gebiete unter veralteter Technologie und einer langsameren Umsetzung von Glasfasernetzen leiden:

Die CDU-Politikerin sagte im Jahr 2018 (!!!) gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, der ländliche Raum brauche kein 5G. In ihren Worten: “5G ist nicht an jeder Milchkanne notwendig.” (Quelle: spielgel.de)

 

Autor dieses Studie

María Fernandez Campos

María Fernandez Campos

Als Senior Data Analyst bei DataPulse Research recherchiere, sammle und verwandle ich Datensätze in umsetzbare Erkenntnisse und ermögliche so datenbasierte Erzählungen, die in den Medien Anklang finden. Mit über 5 Jahren Erfahrung in der Datenanalyse und Geschäftsentwicklung in verschiedenen Branchen bin ich darauf spezialisiert, kritische Trends und Muster aufzudecken.

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