Europas Umweltleistung im Vergleich

Europas Umweltleistung im Vergleich

Die US-amerikanischen Universitäten Yale und Columbia veröffentlichen gemeinsam jährlich den “Environmental Performance Index” (EPI), der den Nachhaltigkeitsfortschritt von 180 Nationen bewertet. Dabei unterteilen sie die Welt in acht Zonen:

  • Asiatisch-Pazifischer Raum
  • erweiterter Mittlerer Osten
  • Osteuropa
  • Lateinamerika und Karibik
  • frühere Sowjetunion
  • südliches Asien
  • afrikanische Sub-Sahara
  • “der globale Westen”

Ziel des EPI ist es, nachzuvollziehen, welche Erfolge die einzelnen Staaten verzeichnen, um die UN-Klimaziele zu erreichen.

Eine Grafik, die ganz Europa abdeckt, muss aufgrund der Gliederung der Universität logischerweise mehrere Regionen umfassen. Neben Osteuropa und Teilen der früheren Sowjetunion fallen natürlich auch Staaten darunter, die unter dem Begriff “der globale Westen” gelistet sind. Unter dem Oberbegriff “globaler Westen” werden West- und Nordeuropa, USA und Kanada, Australien und Neuseeland geführt. Die USA nehmen in dieser Gruppe übrigens den letzten Platz, Rang 22, ein und werden diesen unter der Trump-Regierung vermutlich auch vehement verteidigen.

Die Kriterien für den “EPI”

Grundlage für die Messung des EPI 2024 waren in der Summe 58 Faktoren in elf Kategorien aus den Segmenten Klimaveränderung mit einer Gewichtung von 30 %, Umwelt und Gesundheit mit 25 %  sowie Ökosystem und Vitalität 45 %. Die einzelnen Kategorien werden wiederum auch unterschiedlich gewichtet. Die Prozentsätze stehen in der Grafik unten neben dem jeweiligen Baustein. Aktivitäten und Fortschritte werden mit Punkten bewertet, so dass am Ende eine Wertung auf einer Skala zwischen 0 und 100 feststeht. 

Die einzelnen Kriterien aufzuzählen, würde zu weit führen, daher an dieser Stelle die Grafik der Universität Yale:

The Criteria for the EPI

Engagement versus Gleichgültigkeit

Wir können hier, auch wenn es eine wertorientierte Auflistung ist, nicht von Gewinnen und Verlieren sprechen. Die anhaltende Klimakrise kennt keine Gewinner*innen. Allerdings zeigt das Rating, welche Staaten engagierter sind und welche das Thema Umwelt eher nebensächlich betrachten. Unser erweitertes Europa kann für sich in Anspruch nehmen, 30 der ersten weltweit 35 Plätze zu belegen. In dieser Gruppe finden sich auch Australien, Japan und Neuseeland.

Nicht nur in Europa, sondern weltweit hat sich Estland aus der Gruppe “frühere Sowjetunion” mit 75,7 Punkten als Nummer eins etabliert. Nummer zwei in Europa und weltweit, Nummer eins in der Gruppierung “Globaler Westen” wurde Luxemburg mit 75,1 Punkten. Deutschland konnte sich mit 74,5 Punkten Platz drei respektive Platz zwei hinter Luxemburg sichern.    

Im Rahmen unserer europäischen Betrachtung landet Aserbaidschan mit 40,5 Punkten auf dem letzten Platz. Weltweit bedeutet dies Rang 121. Der globale letzte Platz, 180, belegte im Jahr 2024 mit 24,6 Punkten Vietnam.

Alle hier aufgeführten Daten sind dem “EPI Cover 2024” entnommen.

Die Stärken und die Schwächen Deutschlands

Das gute Abschneiden Deutschlands ist natürlich erfreulich, aber es ist auch interessant zu wissen, wo Deutschland gepunktet hat und wo die Defizite liegen.

Ein klares Plus verzeichnet die Bundesrepublik mit weitläufigen Naturschutzgebieten. Das häufig verwünschte Abfall-Recycling-System in Deutschland hatte aber ebenso ein großes positives Gewicht wie der Ausbau erneuerbarer Energien.

Als “mager” betrachten die Autoren und Autorinnen der Studie die Versuche, der Überfischung entgegenzuwirken. Außerdem produziert Deutschland immer noch zu viel Müll pro Kopf und kann bei der Luftreinheit mit anderen europäischen Ländern noch nicht mithalten.

Welche Auswirkungen hat das Ergebnis der Studie für die Zukunft?

Ein Satz beschreibt die Zukunftsperspektive: Umweltschutz hat erst angefangen. 

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