Eigentlich ist das mit dem Energiefluss ganz einfach. Stecker in die Steckdose und die Energie fließt in das gewünschte Endgerät. Energie ist eines der beherrschenden politischen und gesellschaftlichen Themen. Da steht zum einen das Thema der Energieerzeugung im Raum, zum anderen der möglichst energieeffiziente Verbrauch. Die viel beschworene Energiewende soll all das zum Besseren bewegen. Regenerative Energien hier, energiesparende Investitionen da, sind die Vorgehensweisen und Klimaneutralität das Ziel. Allerdings ist es bis dahin noch ein weiter Weg. Schauen wir einmal, wo in Deutschland die Energie herkommt und wo sie letztendlich gebraucht wird. Eine Erklärung noch vorab: Das Kürzel TWh steht für Terawattstunde, auf Privathaushalte heruntergebrochen in Kilowattstunden eine Milliarde Kilowattstunden (KWh).
Woher kommt die Energie?
Energie in diesem Kontext umfasst nicht nur Strom aus Windparks, sondern auch Öl, Gas, kurz, alle Energieträger. Das importierte Öl und Gas erklärt, weshalb die importierte Energie mit 2.609 TWh über das doppelte der im Inland gewonnenen Energie ausmacht. Allerdings müssen wir auch anmerken, dass im Jahr 2024 immerhin fast ein Fünftel, 19,4 Prozent, des Primärenergieverbrauchs auf regenerativen Energien basierte. Für den gesamten Energieverbrauch gab das Statistische Bundesamt für das Jahr 2024 an, dass schon über die Hälfte, 57 Prozent, aus regenerativer Energie und nur noch 43 Prozent aus fossiler Energie bestand (Quelle: Destatis).
Allerdings hat die Einfuhr neben der Nutzung von Öl und Gas in den Augen mancher Verbraucher und Politiker auch noch einen Haken. Nach wie vor importiert Deutschland Atomstrom, gerade aus Frankreich. Laut Bildzeitung stieg der Import von Atomstrom von 2022 bis 2024 auf 17.290 Gigawattstunden kontinuierlich an (Quelle: Bildzeitung).
Wohin fließt die Energie?
Ein Blick auf unsere Grafik zeigt: In Umwandlungsverluste. Beim primären Energieverbrauch, der gesamten Nutzung von Energie, nicht nur bei Schlussabnehmern, gehen immerhin elf Prozent “verloren”.
Für Laien jetzt nicht wirklich nachvollziehbar ist die Tatsache, dass vom gesamten Energiebestand in Deutschland, nach dem Import, auch noch 17 Prozent wieder exportiert werden. Die Braunschweiger Zeitung titelte dazu im Januar 2025 “Deutsche Energiepolitik: Teuer kaufen, billig verkaufen”. Trotz des Verkaufs von Strom und Wandlungsverlusten kommt aber durchaus noch Energie bei den Endabnehmern an. Spitzenreiter beim Verbrauch ist der Verkehrssektor. Autos, Züge, Flugzeuge und, ja, auch E-Bikes, benötigen hierzulande die meiste Energie.
Das Umweltbundesamt bezifferte den Verbrauch der privaten Haushalte auf dem zweiten Platz der Verbraucherliste im Vergleich der Jahre 2023 und 1990 mit rund 25 Prozent. Zwei Drittel des Energieverbrauchs wurde dabei für das Heizen von Räumlichkeiten benötigt. Der Verbrauch lag bei 632 TWh und habe sich in dieser Größenordnung eingespielt, so die Behörde. Elektrogeräte sind zwar auf der einen Seite stromsparender geworden, auf der anderen Seite stieg aber die Anzahl dieser Geräte in den Haushalten und kompensierte somit die Einsparung wieder. Handys waren 1990 noch eher unpopulär, Tablets gab es noch keine und in kaum einem Kinderzimmer stand ein Computer.
Was sind die Ziele für die Zukunft?
Da gibt es kein großes Rätselraten, das Ziel heißt Energieeffizienz, Energieverbrauch senken, weg von fossilen Brennstoffen. Wichtig sind finanzielle Anreize für Privathaushalte und Unternehmen, energiesparendere Verbraucher zu nutzen, respektive energetisch zu sanieren. Das “Heizungsverbotsgesetz” der Ampelkoalition hatte als Motivation alles andere als Erfolg. Erfolgreicher, wenn auch leider über alle legalen und finanziellen Grenzen hinweg, war der italienische Superbonus zur energieeffizienten Sanierung.