Deutschlands größte Supermärkte

Deutschlands größte Supermärkte

Für die einen beeindruckend, für die anderen beängstigend – drei Supermarktriesen vereinnahmen 64,8 Prozent Marktanteil in Deutschland. Dabei entfielen auf die Edeka-Gruppe im Jahr 2023 mit 25,3 Prozent über ein Viertel.

Aldi fast nur ein Hinterbänkler

Gemessen an der medialen Präsenz und den Preisinitiativen sollte man denken, dass die gesamte Aldi-Gruppe der Marktführer sei. Aber diese Vermutung hat weit gefehlt. Mit “gerade einmal” 11,2 Prozent Marktanteil lag Aldi weit abgeschlagen von den Medaillenrängen auf Platz vier.

Während Edeka, Rewe und die Schwarzgruppe, durchwachsen auch von Rückgängen, seit 2009 unter dem Strich bis 2023 Marktanteile hinzugewinnen konnten, flachte die Kurve bei Aldi von 12,5 Prozent Marktanteil im Jahr 2009 auf 11,2 Prozent im Jahr 2023 ab. (Quelle: manager magazin)

 

Genossenschaftlich oder familiengeführte Stiftungen dominieren Unternehmensformen

Rewe und Edeka entstanden auf genossenschaftlicher Basis. Edeka steht dabei für Einkaufsgenossenschaft der Kolonialwarenhändler im Halleschen Torbezirk zu Berlin, Rewe für Revisionsverband der Westkaufgenossenschaften. Edeka ist heute eine Stiftung & Co KG auf genossenschaftlicher Basis. Die Dachgesellschaft der Rewe Group ist die Rewe Markt GmbH. Deren Anteile werden von vier Genossenschaften und der eigenständigen Rewe Dortmund gehalten. 

Die Schwarz-Gruppe fungiert als familiengeführte Stiftung, ebenso die beiden Aldi-Zweige Nord und Süd.

Anbieter fahren im Gespann

Den drei größten Unternehmen, Edeka, Rewe und Schwarz, ist die Doppelstrategie aus Discounter auf der einen Seite und teilweise gehobenen Ansprüchen andererseits gemeinsam. Edeka hat sich mit dem Discounter Netto im Niedrigpreissegment etabliert, Rewe mit Penny und die Schwarz-Gruppe bietet neben Kaufland auch noch Lidl an. Interessante Beobachtung am Rande: Kaufland startete seinen Siegeszug in Ostdeutschland im Jahr 1990 mit einem Zeltverkauf.

Portfolio geht bei Schwarz und Rewe über den Supermarkt hinaus

Die Schwarz-Gruppe bietet neben ihrem Kerngeschäft in Südamerika, Europa und Nordamerika auch Entsorgungs- und Recyclingdienstleistungen an. In Kooperation mit Google soll darüber hinaus noch ein IT-Dienstleister gegründet werden. Die Schwarz-Gruppe zeichnet sich zudem durch die eigene Herstellung von Produkten aus, beispielsweise Kaffee, Backwaren, Schokolade oder Fleisch- und Wurstwaren. 

Das Portfolio von Rewe schließt unter anderem die bekannten Touristikunternehmen DER Touristik und ITS Reisen ein. 

Edeka legt bei den branchenfremden Engagements den Fokus mehr auf den Sektor Finanzdienstleistungen. Dieser spiegelt sich in der Gründung der Edekabank und dem Versicherungsmakler Edeka Versicherungsdienst wider. 

Unterschiede jenseits der Grenze

Deutliche Unterschiede treten bei den Auslandsaktivitäten zu Tage. Aldi ist in Europa, Australien, den USA und China präsent. Lidl und Penny sind in zahlreichen europäischen Ländern vertreten, Kaufland hatte nach Osteuropa expandiert. Einzig die Edeka-Gruppe beschränkt sich mit der Ausnahme Edeka Dänemark auf den deutschen Raum.   

DM und Rossmann – das Drogerieduo

Was Aldi & Co im Lebensmittelbereich darstellen, sind DM und Rossmann im Bereich drogerienaher Produkte. Zwar stieg der Anteil an Lebensmitteln im Bestand, allerdings nicht mit einer breiten Streuung, sondern gezielt mit Nischenprodukten, beispielsweise ausgewählten Ökoproduzenten. Immerhin liegen beide Anbieter mit ihrem Marktanteil vor Unternehmen wie Globus, Norma oder Metro.   

Wie könnten sich die Supermärkte in Zukunft entwickeln?

Die Eingangs beschriebene Konzentration auf vier Unternehmensgruppen und dabei eine Dominanz von drei Teilnehmern mit fast zwei Drittel Marktanteil mag nicht nur Verbrauchern ein ungutes Gefühl vermitteln. Das Bundeskartellamt ist immer wieder gefragt, wenn es um Prüfungen bei Zukäufen geht, so auch bei der Übernahme der Real-Märkte, bei der sich Edeka zahlreiche Standorte sicherte. Die Wettbewerbshüter hat also durchaus ein Auge auf die Aktivitäten der Teilnehmer. Aber Verbrauchende können immer wieder beobachten, wie es Preiskämpfe auch nach unten gibt. Gerade Aldi prescht immer wieder einmal mit Preissenkungen nach vorne. Auf der anderen Seite waren es Rewe (Barilla, Coca-Cola) und Edeka (Mars), die Preisanpassungen der Hersteller nicht akzeptierten und ohne weiteres an die Kunden weitergaben, sondern die Produkte zeitweise aus dem Sortiment nahmen. 

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