Der Gini-Koeffizient – Maß für sozio-ökonomischen Gleichheit

Der Gini-Koeffizient – Maß für sozio-ökonomischen Gleichheit

Der Gini-Koeffizient oder Gini-Index wurde von dem italienischen Statistiker Corrado Gini entwickelt und gibt das Maß der Ungleichheit der Einkommens- und Vermögensverteilung wider. Dieser Index ist als Vergleichskoeffizient auf alle ökonomischen Einheiten, Länder, Kontinente oder Haushalte anwendbar. Gilt für einen Beteiligten die Zahl null, ist das Einkommen komplett gleichmäßig verteilt. Beträgt der Index 100, so verfügt ein Beteiligter über das gesamte Vermögen, alle anderen aus der Vergleichsgruppe gehen leer aus. Ökonomische und daraus resultierende soziale Gleichheit ist der Traum vieler Politiker, die möglichst große Annäherung als realistischere Einschätzung der Wunsch der Sozialverbände. Natürlich liegt für uns die Analyse nahe, wie die Vermögen in Deutschland verteilt sind und wie Deutschland zu den anderen europäischen Staaten aufgestellt ist.

Deutschland – Mittelmaßmeister bei statistischen Analysen

Wer unsere Analysen verfolgt, wird festgestellt haben, dass sich Deutschland bei den unterschiedlichen Sachverhalten immer wieder im Mittelfeld wiederfindet. Von Durchschnitt zu sprechen, wäre in diesem Fall beschönigend, die Bezeichnung Mittelmaß trifft es besser. Dies gilt auch für den Gini-Index.

Ein Blick auf die Grafik zeigt, dass Deutschland klassisches Mittelmaß ist. Die Vermögenshäufung bei wenigen fällt nicht so stark aus wie in Bulgarien, ist aber auch nicht so fast gleichmäßig verteilt, wie in der Slowakei. Ein Blick in die Welt zeigt, dass Südafrika mit einem Gini-Index von 64 gefolgt von Namibia mit 58 das Land mit der größten Ungleichheit bei der Verteilung der Vermögenswerte ist. Die Slowakei führt auch weltweit, nicht nur in der EU (Quelle: Statista).

Der Koeffizient Null würde bedeuten, dass die sozialistische Utopie funktioniert hätte. Von den aktuell existierenden Volksrepubliken steht Vietnam mit 35 Punkten am besten da. Mao Dse-Dong dagegen wäre über das Ergebnis seines Lebenswerkes entsetzt. Chinas Gini-Index bewegte sich in den letzten zehn Jahren stabil zwischen 46,2 und 47,3 – schon leicht unsozialistisch (Quelle: Statista). Gleiches gilt übrigens auch für Kuba.

Wie kommt die hohe Ungleichheit in Bulgarien zustande?

Der Gini-Koeffizient für Ungarn besagt, dass ein kleiner Teil der Bevölkerung einen Großteil des Vermögens besitzt. Bulgarien hat rund sieben Millionen Einwohner, Stand 2019 waren davon 916 Millionär*innen mit einem Besitz von 1,22 Milliarden Euro. Das gesamte Bruttogeldvermögen der bulgarischen Bevölkerung betrug 123 Milliarden Euro (Quelle: Bulgarian National Radio).

In direkten Zahlen ausgedrückt hält 0,01 Prozent der Bevölkerung 0,99, gerundet ein, Prozent des Vermögens. 

Die Slowakei hatte im Jahr 2023 zwar nur 5,423 Millionen Einwohner, darunter aber 30.000 bis 40.000 Millionär*innen, genauere Zahlen sind nicht bekannt (Quelle: Slovak Spectator).

Wie wird es mit der gemessenen sozio-ökonomischen Ungleichheit weitergehen? 

Ein langfristiger Vergleich der Europäischen Union zeigt ausgesprochen stabile Werte. Das kann man jetzt so sehen oder so … Die Schwankungsbreite bei den einzelnen Ländern lag seit 2015 bei maximal einem Prozent. Außerhalb der EU geht es etwas lebhafter zu. Serbien hat sich deutlich von Faktor 40 auf 32 verbessert. Die Türkei dagegen macht sich auf den Weg nach oben, legte von 41,9 auf 44,2 zu (Quelle: Eurostat). 

Für Deutschland wird mittelfristig das Thema Rente und Altersarmut in den Gini-Koeffizienten hineinspielen, wenn hier seitens der Regierungen keine Lösung gefunden wird. Laut Destatis sind rund 3,5 Millionen Menschen über 65 als arm einzustufen, 19,6 Prozent der Rentner*innen. Dies ist ein Anstieg von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr, 300.000 Schicksale (Quelle: MDR). Deutschland wird vermutlich eher nach unten durchgereicht, als den Anschluss an die Slowakei zu finden.

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